Urban Gardening auf dem Balkon

Urban Gardening auf dem Balkon oder der Dachterrasse ist ein Trend in vielen Großstädten. Das hat gute Gründe und sehr positive Auswirkungen.
Urban Gardening – ein toller Trend in Großstädten und Metropolen. Foto imagesourcecurated via Envato

Urban Gardening auf dem Balkon ist ein neuer Trend überall in den Großstädten der Republik. Das hat verschiedene Gründe und teilweise sehr positive Auswirkungen.

Nicht zuletzt der Umstand, dass durch die hohe Inflation vor allem Lebensmittel in den letzten Monaten immer teurer geworden sind, befeuert die Verbreitung dieses Trends noch weiter.

Doch auch die Tatsache, dass Gärtnern glücklich macht, ist hier ein gutes Argument für stressgeplagte Großstädter, die Gartenschüppe in die Hand zu nehmen und selbst im Freien aktiv zu werden. Denn Urban Gardening ist das bewusste Gärtnern im Großstadtbereich. Wir Gartenfans haben uns mit Urban Gardening auf dem Balkon befasst und dabei die für Sie die wichtigsten Fakten rund um dieses spannende Thema zusammengetragen.

Was ist Urban Gardening?

Urban Gardening ist der Trend in Ballungszentren auf kleinen, nicht genutzten Landflächen oder auf dem eigenen Balkon landwirtschaftlich tätig zu werden – also zu gärtnern. Das Ziel ist dabei allerdings nicht das Ziehen besonders schöner Pflanzen und Blumen. Vielmehr geht es etwa um den nachhaltigen Anbau von Lebensmittel.

Neben dem eigenen Balkon gibt es zahlreiche Möglichkeit, im Urban Gardening tätig zu werden. Da wären beispielsweise leerstehende Grundstücke und verwaiste Rasenflächen zwischen mehreren Häusern. Aber auch Gemeinschaftsgärten an Mehrfamilien- und Hochhäusern sowie Dachterrassen für die gemeinschaftliche Nutzung durch die gesamte Hausgemeinschaft bieten hier schöne Gelegenheiten, gärtnerisch tätig zu werden und den eigenen grünen Daumen zu schulen.

Neben den positiven Auswirkungen auf den Geldbeutel wirkt Urban Gardening gerade abseits des eigenen Balkons auch verbindend. Gerade in Zeiten, in denen nachbarschaftlicher Zusammenhalt leider nicht mehr ganz so großgeschrieben wird, und nach einer Pandemie, die Menschen mehr getrennt als zusammengeführt hat, bringt das gemeinschaftliche Gärtnern Nachbarn wieder zusammen. Man übernimmt gemeinsam Verantwortung für ein Beet, für Pflanzen und schließlich für den Ertrag für die Gemeinschaft.

Nice to know

Neben der Gärtnerei auf dem eigenen Balkon oder eben auf entsprechenden Freiflächen wird mit Urban Gardening auch ein architektonischer Stil beschrieben, der bereits in den 90er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts einmal eine Hochzeit in Deutschland hatte. Heute kämpfen sich begrünte Häuserfassaden langsam wieder zurück ins Stadtbild vieler Großstädte.

In der Architektur bezeichnet man Urban Gardening dabei unter anderem als ein Konzept für mehr Lebensqualität und ein verbessertes Raum- und Mikroklima.

Günstiger Beitrag zur Klimarettung – Urban Gardening kann eine ganze Menge

Solaranlagen, E-Autos und Energieeinsparungen sind in aller Munde. Tatsächlich sind einige dieser Maßnahmen für eine Verhinderung der sich anbahnenden Klimakatastrophe sehr wichtig. Spannend ist in dem Zusammenhang allerdings die Tatsache, dass Urban Gardening im Kleinen einen großen Anteil an der Schaffung eines positiveren Klimas haben kann. Denn jede Pflanze zählt am Ende des Tages.

Je mehr freie und ungenutzte Flächen bepflanzt werden, desto mehr CO2 wird auf diesem Weg aus der Atmosphäre gezogen. Gerade die Urban Gardening Architektur kann hier sogar einen großen Anteil haben. Doch der Hobbyzuchtgarten auf der Dachterrasse hat ebenfalls Einfluss auf das Klima. Vor allem, wenn auf jeder zweiten Dachterrasse ein solcher Garten entsteht.

Wer sich in dem Zusammenhang einmal mit einem umfassenden Ratgeber zum Urban Gardening auseinandersetzt, wird schnell feststellen, dass man keine Erfahrung als Gärtner oder Gartenlandschaftsbauer benötigt, um mit dem eigenen Kleingarten auf dem Balkon „erfolgreich“ zu sein. Es braucht nur das richtige Werkzeug, die passenden Pflanzen und ein paar weitere praktische Helfer – dann kann es schon losgehen.

Welche Pflanzen eignen sich auf dem Balkon?

Wer Urban Gardening auf dem Balkon betreiben möchte, muss sich als Erstes Gedanken über die richtigen Pflanzen machen. Dabei bieten sich einige Pflanzenarten an.

1)   Das eigene Kräuterbeet

Im eigenen Kräuterbeet können verschiedene Kräuter auf engstem Raum gezogen werden. In einer Kräuterschnecke beispielsweise – einem kreisförmigen Gebilde, in dem das Hochbeet für Kräuter ähnlich einem Schneckenpanzer nach oben hin spiralförmig zuläuft – können Sie zahlreiche Kräuter in jeweils genau dem richtigen Milieu für diese Pflanzen beheimaten.

Von Kresse bis Mutterkraut ist hier vieles möglich. Das schafft neben intensivem Geschmack auch eine Menge Frische auf den Teller – und spart manchen Euro beim Einkauf.

2)   Der eigene Salat – saisonabhängig, aber auf jeden Fall gesund

Eine andere Pflanze, die sich hervorragend für den eigenen Balkon eignet, ist der Salat. Die Pflanzen wachsen im Frühling und Sommer innerhalb weniger Wochen und bieten eine fast sichere Ernte. Aber Vorsicht: Mancher Hobbygärtner hat den Fehler gemacht, zu viele Salatköpfe auf einmal auszusäen.

Denn die Salate haben alle einen ziemlich ähnlichen Reifeprozess und sind somit auch alle gleichzeitig zur Ernte bereit. Die wenigsten Haushalte haben aber Verwendung für acht, zehn oder mehr Salatköpfe gleichzeitig.

Wenn Sie im Abstand von zwei Wochen jeweils zwei Köpfe bis vier Köpfe anpflanzen, haben Sie über einen längeren Zeitraum etwas von der Feldfrucht und müssen sich nicht für mehrere Tage von Salat ernähren, damit dieser nicht verdirbt.

3)   Paprika – eine der anspruchsvolleren Pflanzen für den urbanen Garten

Das Problem mit der Paprika ist, dass diese ausreichend Sonne und Wärme benötigt, um gut zu wachsen und am Ende auch genug Farbe zu bekommen. Damit eignet sich die Paprika nur für Balkone oder Flächen, die möglichst viel Zeit am Tag direkte Sonneneinstrahlung haben.

4)   Tomaten – Klettergewächse mit Charakter

Die wahlweise tiefroten, orange farbenen oder gelben Früchte können in verschiedenen Formen, Größen und eben Farben gezogen werden. Dabei sind gerade Tomaten denkbar einfach in der Pflege und Behandlung.

Mit etwas Dünger, guter Pflanzerde und ausreichend Wasser ist der Ertrag hier oft riesig. Wichtig ist allerdings auch bei dieser Pflanze ausreichend Sonneneinstrahlung. Wobei Tomaten, was die Sonne angeht, deutlich genügsamer sind als Paprikapflanzen.

Praktische Helfer für den urbanen Garten

Damit die Arbeit im urbanen Garten leicht von der Hand geht, brauchen Sie ein paar Gartenhelfer. Das ist umso wichtiger, je weniger Platz Sie tatsächlich für Ihren persönlichen Garten in der Großstadt zur Verfügung stehen haben.

Ein Pflanztisch kann dabei hervorragende Dienste leisten, wenn es darum geht, einen zentralen Ort zu haben, an dem Sie die eher schmutzigen Aufgaben wie das Einpflanzen und das Herumhantieren mit Blumenerde erledigen.

Hochbeete sind die perfekte Lösung, wenn Ihnen gar keine Rasenfläche zur Verfügung steht. Ob auf dem Balkon oder der Dachterrasse – mit einem Hochbeet schaffen Sie sich Ihr eigenes grünes Paradies – idealerweise in einer guten Höhe, sodass Sie sich bei der Arbeit kaum bücken müssen.

Pflanzen wir Tomaten, Paprika, Gurken oder auch Wassermelonen beispielsweise müssen ranken können, damit sie gut wachsen und am Ende auch eine gute Ernte einbringen können. Damit das funktioniert, brauchen Sie Rankhilfen.

Das kann ein Gitter an der Hauswand sein. Wenn Sie den Blumenkübel oder das Hochbeet mit den Tomatenpflanzen davorstellen, wirkt das Gitter perfekt als Rankhilfe. Alternativ können auch entsprechende Rankstäbe direkt neben der Pflanze in den Kübel oder das Hochbeet gesteckt werden.

Fazit

Urban Gardening auf dem Balkon ist ein wunderbares Hobby, um dem Alltag für einige Stunden in der Woche zu entfliehen. Doch neben der Entspannung und der Bewegung an der frischen Luft gewinnen Sie zusätzlich auch noch etwas Unabhängigkeit in Sachen Versorgung mit Lebensmitteln und können so sichergehen, dass Sie zumindest bei einem Teil Ihrer Lebensmittel immer wissen, was genau gespritzt und gedüngt wurde.

Foto: imagesourcecurated via Envato

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