Ratgeber: Vinylboden in der Gartenlaube selbst verlegen

Die eigene Gartenlaube benötigt in der Regel einen pflegeleichten und strapazierfähigen Bodenbelag. Und günstig soll er auch sein, schließlich handelt es sich hier nicht um einen Wohnbereich. Da kommt ein Vinylboden gerade recht!

Wir zeigen, was es bei der Anschaffung und beim Verlegen eines solchen Bodens zu beachten gibt.

Warum wird Vinylboden immer beliebter?

Vinylboden wird immer beliebter, weil er vielseitig im Design ist, pflegeleicht, langlebig und oft kostengünstiger als Alternativen wie Parkett oder Fliesen. Es gibt ihn in unzähligen Ausführungen und Designs – u. a. auch als täuschend echte Nachahmung von Holz oder Stein.

Der Bodenbelag ist robust, kratzfest und wasserabweisend und daher auch für Küchen, Badezimmer und für Außenbereiche wie die Gartenlaube geeignet. Zudem ist Vinylboden einfach zu verlegen und angenehm fußwarm, auch bei kälteren Temperaturen.

Vinylboden verlegen

Ganz wichtig: Der gelieferte Boden muss 48 Stunden vor dem Verlegen im Gartenhaus gelagert werden. Dadurch nimmt er Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit des entsprechenden Raums an. Wer dies nicht macht und es mit dem Verlegen zu eilig hat, kann unangenehme Überraschungen erleben.

Schritt 1: Vorbereitung des Untergrunds

Bevor das Verlegen startet, sollte eine gute, ggf. auch für die Fußbodenheizung geeignete Trittschalldämmung im Raum ausgerollt werden. Die Stoßverbindungen müssen immer mit einem Alu-Band abgeklebt werden. Selbst wenn man den Eindruck hat, der Boden sei schon trocken: Lieber alles abkleben, denn es kann immer noch etwas Feuchtigkeit nachkommen.

Achtung: Gerade in betagten Gartenlauben findet man oft einen oder mehrere alte Böden übereinander. In diesem Fall sollte man die alte Auslegeware an Ort und Stelle belassen und den Vinylboden darüber verlegen. Andernfalls besteht die Gefahr, etwa die Dielen des darunterliegenden Holzbodens mit herauszureißen.

Prüfung des Untergrunds

Auch für einen Vinylboden ist der Untergrund genau zu prüfen. Dazu verwendet man am besten einen Richtscheit. Dieser sollte mindestens eine Länge von zwei Metern aufweisen. Legt man das Richtscheit auf den Boden auf, sollte innerhalb einer Länge von einem Meter keine Unebenheit – ob Delle oder Buckel – über 3 mm sichtbar werden.

Mit dem Richtscheit prüft man diagonal und quer alle Längen im Raum, indem man unter dem Scheid nach eventuellen Unebenheiten ausschaut hält. Dies ist ganz wichtig, damit der Boden später vollständig aufliegt und sich nicht bewegt. Beim Begehen darf der Boden nicht nachgeben. Das ist auch auf dem alten Boden schon zu testen. Bewegen sich die unterliegenden Dielen, ist etwas locker.

Ist der Boden überprüft, wird er noch einmal gereinigt und von Staub befreit. Anschließend wird die Trittschalldämmung ausgerollt. Auf Linoleumboden beispielsweise kommt die glatte Seite nach unten und die raue nach oben. Bei Laminat gestaltet sich die Dämmung genau umgekehrt.

Schritt 2: Benötigtes Werkzeug und Materialien

Für das Vinylboden verlegen werden keine speziellen Werkzeuge wie zum Beispiel eine Tischkreissäge benötigt. Was für das Verlegen dringend gebraucht wird ist schnell zur Hand. Benötigt wird lediglich ein handelsübliches Cuttermesser. Die Arbeit geht leichter von der Hand, wenn man einen Winkel zur Hand hat, doch der ist auch nicht unbedingt notwendig. Wenn mit einem Schlagklotz gearbeitet wird, erleichtert das die Arbeit ebenfalls.

Schritt 3: Verlegetechniken im Überblick

Verlegen im Klicksystem

Die Verlegung startet immer von links nach rechts. Gerade in der ersten Reihe muss genau gearbeitet werden. Die Stirnseiten sind exakt passend aneinander zu legen und an der Flucht auszurichten. Am besten wird am Rand noch einmal nachgefühlt, ob wirklich nichts übersteht. Das ist für die nachfolgenden Reihen enorm wichtig. Zur Wand hin werden 5 mm Platz gelassen. Reststücke können später als Keile dienen. So braucht man sich nicht extra welche zu besorgen.

Das letzte Stück in der Reihe wird zugeschnitten. Dafür dreht man das angepasste Stück einmal um 180 Grad und legt es umgekehrt an die Wand. So kann  man auf der Rückseite mit einem Bleistift die korrekte Länge markieren. Dieses Maß wird auf die Vorderseite übertragen. An diesem Strich entlang wird nun mit dem Cuttermesser und dem Winkel ein Schnitt gemacht. Das reicht aus, um das Stück anschließend einfach an dieser Stelle durchzubrechen. Das zugeschnittene Teil passt man nun ein.

Ab der zweiten Reihe geht es dann weiter mit der Verlegung des in der ersten Reihe übriggebliebenen Stücks. So entsteht von Reihe zu Reihe ein ordentlicher Versatz. Ist das Reststück kleiner als 30 cm, wird es nicht verwendet. Bei der Verlegung an der Kante der ersten Reihe muss nicht mehr alles neu ausgerichtet werden. Man nimmt sich einfach immer wieder eine neue Diele.

Verlegen im Klebesystem

Beim Verlegen im Klebesystem wird der Vinylboden großflächig ausgelegt und mit dem darunter liegenden Boden verklebt. Dazu benötigt es einen speziellen Kleber, der überall dort erhältlich ist, wo es auch den Boden zu kaufen gibt. Ansonsten gilt: Grundsätzlich sind hier die gleichen Hinweise wie zuvor beim Klicksystem beschrieben zu beachten.

Fazit

Vinylboden ist ideal zur Verlegung in einer Gartenhütte geeignet. Er ist robust, pflegeleicht und temperaturbeständig. Dank der großen Auswahl an Ausführungen und Designs sowie verschiedener Verlegetechniken findet hier jeder den passenden Boden für sein Gartenhaus. Und günstig ist ein Vinylboden noch dazu!

Foto: © Christin Lola / stock adobe

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