Gartenplanung: Von der Idee zur Umsetzung

„Gärten sind gestylte Natur“. Der Ausspruch von Erhard Blanck ist bis heute aktuell. Schließlich geht es vielen Gartenbesitzern darum, ihr Grundstück nach individuellen Vorstellungen zu gestalten.

Die Gartenplanung erfordert neben Kreativität auch Wissen über Boden- und Lichtverhältnisse in den einzelnen Gartenbereichen sowie Geduld. Hobbygärtner bedenken: Ideen sammeln und in die Tat umsetzen dauert mehrere Monate. Um die Gartengestaltung zu beschleunigen, hilft eine Schritt-für-Schritt-Anleitung.

Inspiration im Internet und in anderen Gärten finden

Ein schöner Garten schmückt das Grundstück und dient als Entspannungsoase im Alltag. Neben einem Nickerchen im Grünen kommt die Gartenarbeit selbst als Mittel gegen Stress infrage. Eine Analyse mehrerer Studien ergab, dass sie sich in vielerlei Hinsicht positiv auf die Gesundheit auswirkt. Laut der 2017 veröffentlichten Publikation:

  • mindert sie Stress
  • erhöht das tägliche Bewegungspensum
  • senkt den BMI
  • verbessert die allgemeine Lebensqualität

Eine Studie vom November 2022 fand zusätzlich heraus: 20 Minuten Gärtnern hellt die Stimmung ähnlich auf wie Sport in der Natur.

Den meisten Spaß macht der Aufenthalt im Garten, wenn dessen Gestaltung den individuellen Vorlieben entspricht. Zu Beginn der Gartenplanung kann es schwerfallen, diese zu benennen und miteinander in Einklang zu bringen. Daher suchen viele Gartenbesitzer im Vorfeld nach Inspirationen.

Vorbilder für den eigenen Garten finden sie mit einem Blick auf andere Grundstücke. Sie verschaffen sich dadurch einen Überblick über verschiedene Gestaltungsstile und deren Eigenheiten:

  • Bauerngarten mit bunten Beeten und Möbeln im Landhausstil
  • Naturgarten mit insektenfreundlichen Wiesen
  • Japanischer Garten mit Steingärten und akkurat gestutzten Pflanzen
  • Mediterraner Garten mit angenehm duftenden Kräutern und gemütlicher Sitzecke

Der direkte Vergleich erleichtert die Auswahl der Stilrichtung, die am besten auf dem eigenen Grundstück passt. Gleichzeitig empfiehlt sich ein Blick in fremde Gärten, um sich über neue Gartentrends auf dem Laufenden zu halten.

Online Inspiration für die Gartengestaltung finden

Neben einem Spaziergang durch die Nachbarschaft finden sich im Internet Ideen für den Garten. Zahlreiche Gartenbesitzer stellen Bilder ihrer schön gestalteten und dekorierten Grünflächen und Beete online. Daneben inspirieren Fotos und Videos auf sozialen Plattformen und den Internetseiten von:

  • Gartenbauexperten
  • Gartenblogs
  • Baumärkten
  • Pflanzenhändlern

Beim Anblick der Bilder stellen viele Gartenbesitzer fest, dass keines davon allein als Vorlage ausreicht. Vielmehr finden sie auf einem Foto an den dargestellten Gartenmöbeln Gefallen, während sie auf einem anderen die Pflanzenauswahl anspricht.

Im Rahmen der Gartenplanung ergibt es daher Sinn, die favorisierten Gestaltungsideen auszuschneiden und damit eine eigene Collage zu erstellen. Sie zeigt, wie der eigene Garten später aussehen könnte.

Jedoch kosten das Ausdrucken, Ausschneiden und Zusammenkleben der Bilder viel Zeit und Geduld. Die bessere Alternative:

  • Fotos mit allen favorisierten Gestaltungsideen online suchen und auswählen
  • Bilder in einem Bildbearbeitungsprogramm abspeichern
  • Wunschdetails auf den Fotos ausschneiden und separat speichern

Im Anschluss können Gartenbesitzer die bearbeiteten Bilder zusammenfügen. Ein eigenes TikTok Video erstellen ist für immer mehr Hobbygärtner ein „Must Do“. Aus all dem kann ein individuelles „Inspo-Bild“ entstehen, das bei der Gartengestaltung als Orientierung dient.

Die Schritte zum Traumgarten

Die Planung der eigenen Grünoase bereitet Gartenfans Freude, wenn die Gartengestaltung langsam Form annimmt. Dagegen drohen Frustration und Demotivation, wenn Wunsch und Wirklichkeit nicht zusammenpassen. Um das zu verhindern, geht den Gestaltungsideen eine Planungsphase voraus, die Größe, Beschaffenheit und Eignung des eigenen Grundstücks berücksichtigt.

1. Bestandsaufnahme

Die Bestandsaufnahme dient dazu, die Gegebenheiten im Garten aufzulisten. Dafür zeichnen seine Besitzer einen Lageplan – vorzugsweise im Maßstab 1:100. Mit den richtigen Maßen versehen, verschafft er ihnen einen Überblick über Größe und Schnitt des Gartens.

Zusätzlich ergibt es Sinn, in den Grundstücksplan vorhandene Pflanzen, Gartenwege und Bauten einzuzeichnen. Dadurch fällt es leichter, den Gartenbestand in die Neuplanung zu integrieren.

Im Rahmen der Bestandsaufnahme schießen Gartenbesitzer mehrere Fotos vom Grundstück. Diese ergänzen den Lageplan und helfen, den „Gartengrundstock“ zu visualisieren.

Tipp: Vor Beginn der Gartengestaltung informieren sich Gartenfans über die Bodenbeschaffenheit und die Lichtverhältnisse auf ihrem Grundstück. Dieses Vorwissen hilft später bei Auswahl und Standortsuche der Bepflanzung.

2. Wunschliste

Im zweiten Schritt der Gartenplanung geht es darum, eine Wunschliste zu erstellen. Sie beinhaltet neben dem Gestaltungsstil alle Pflanzen, Möbelstücke und Dekorationsartikel, die das Grundstück später verschönern sollen.

Bei diesem Wunschzettel spielt es zunächst keine Rolle, ob Gartenbesitzer alle vermerkten Punkte realisieren. Es handelt sich vielmehr um eine erste Ideensammlung, die im Laufe der Gartengestaltung Anpassungen unterliegt.

Zu den beliebten Elementen in modernen Gärten zählen neben einer Sitzecke und einer Liegewiese:

  • Pavillon
  • Pool
  • Grillbereich
  • Gartenteich

Zusätzlich zu einem farbenfrohen Blumenbeet und einer Bienenwiese kommt eine Kräuterspirale infrage.

Grundsätzlich gilt: In einem großen Garten finden mehr dieser Ideen Platz als auf einem kleinen Grundstück. Mit ein wenig Kreativität gelingt es dennoch, viele Wünsche in kleinen Gärten in die Tat umzusetzen. Statt einer XL-Outdoor-Lounge kommt bei wenig Platz eine Gartenbank infrage, und die große Kräuterspirale weicht zugunsten eines Mini-Kräuterbeets.

3. Detailplanung

Im dritten Planungsschritt beleuchten Gartenbesitzer ihre Wunschlisten kritisch und passen die Ideen den Gegebenheiten auf dem Grundstück an. Während der Detailplanung ergibt es Sinn,

  • einen endgültigen Stil auszuwählen
  • die Standorte für Gartenmöbel, Terrassen, Gartenwege und -beleuchtung festzulegen
  • die Größe und Lage von Pflanzen und anderen Gartenelementen zu bestimmen

Bei der Planung hilft ein Trick. Dafür brauchen die Gartenbesitzer mehrere Kopien ihres erstellten Lageplans. In diese zeichnen sie grobe Skizzen ihres Wunschgartens. Bereits beim Einzeichnen verschiedener Variationen fällt auf, wo Freiflächen zurückbleiben und wo sich Gestaltungselemente häufen.

Sobald eine Skizze den individuellen Ansprüchen hinsichtlich Praktikabilität, Stil und Platzverteilung genügt, dient sie als endgültige Vorlage.

4. Pflanzenauswahl

Die Arbeit im Garten wirkt sich positiv auf die Stressreduktion aus. Zu dem Ergebnis kam eine 2010 veröffentlichte Studie, laut der das Gärtnern besser gegen Stress hilft als Lesen. Allerdings erhöhen sich Ärger und Stressbelastung, wenn die meisten Pflanzen im Garten verkümmern.

Um das zu vermeiden, achten Gartenbesitzer bei der Auswahl der Gartenbäume, -sträucher und -blumen auf deren Bedürfnisse. Vor dem Kauf stellen sich einige Fragen:

  • Welche Bodenbeschaffenheit brauchen die Pflanzen?
  • Welchen Standort in Bezug auf Licht und Wind bevorzugen sie?
  • Wann blühen die Pflanzen und wann verlieren sie ihre Blätter?

Ebenfalls ergibt es Sinn, sich über die Blüten- und Laubfarben der Gewächse zu informieren, um sie harmonisch miteinander zu kombinieren.

Fazit

Die Planung eines schönen Gartens erfordert einen guten Überblick über das eigene Grundstück, Kreativität und Zeit. Zu Beginn erstellen Gartenbesitzer einen Lageplan und eine Wunschliste, die sie später miteinander in Einklang bringen. Erst wenn die Ideen für den Garten konkrete Züge annehmen und sich ein harmonisches Gesamtbild ergibt, endet die Planungsphase. Sie geht danach in die eigentliche Gartengestaltung über.

Foto: ©Susan Vineyard / stock adobe

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