Moos von Steinen entfernen – so einfach gehts!

Zwar besagt das Sprichwort „Ohne Moos nix los“. Gemeint sind damit jedoch die bunten Scheine in der Brieftasche, nicht der grüne Belag auf den Steinen. Dieser bringt Besitzer von Haus und Garten schnell zum Verzweifeln, wenn er sich hartnäckig gegen Entfernungsversuche sträubt.

Abhilfe schaffen eine feste Bürste, warmes Wasser und kräftige Arme. Doch auch ein Hochdruckreiniger und Hausmittel können dabei helfen, Moos auf Steinen zu entfernen.

Handgemacht: die manuelle Reinigung der Steine

Moos auf Steinen entfernen, ohne die Umwelt zu belasten, klingt mühsam. Warum schrubben, wenn Grünbelagsentferner dem lästigen Steinbelag schnell den Garaus machen?

Ein Grund, der dagegenspricht: Die chemischen Mittel können in den Boden eindringen und das Grundwasser belasten. Zudem schröpfen sie aufgrund hoher Preise das Haushaltskonto.

Eine professionelle Reinigung entfernt Moose zwar schonend und umweltverträglich von gepflasterten Wegen oder Terrassen. Allerdings kostet der Service ebenfalls Geld. Günstiger als die Chemiekeule und die Hilfe der Profis sind heißes Wasser und Muskelkraft. Die Hitze zerstört die Zellstruktur des moosigen Belags. Das erleichtert es, ihn kräftig von den Steinen zu bürsten.

Tipp: Um Moos auf Steinen zu entfernen, braucht das Wasser eine Mindesttemperatur von 60 Grad Celsius.

Mit der Drahtbürste Moos auf Steinen entfernen

Moose übertreffen andere Pflanzen in ihrer Fähigkeit, Kohlenstoffdioxid zu speichern. Dieser Umstand macht Moosteppiche in freier Natur wünschenswert. Auf den heimischen Pflastersteinen sieht der grüne Belag allerdings unordentlich aus. Breitet er sich in den Fugen aus, drohen langfristig Schäden.

Das vermeiden Gartenbesitzer, die unliebsames Moos mit der Drahtbürste bekämpfen. Zuvor übergießen sie den grünen Belag mit heißem Wasser und warten ein paar Stunden ab.

Anschließend nehmen sie die Bürste zur Hand und schrubben den Moosbewuchs von den Steinen und aus den Ritzen dazwischen.

Aber Achtung: In Weichgestein wie Travertin oder Marmor hinterlassen harte Borsten schnell Kratzer. Damit Moos von weichen Natursteinen verschwindet, ohne dass Schäden entstehen, greifen Gartenfans zu einer materialschonenden Bürste.

Mit der Fugenbürste Moos loswerden

Drahtbürsten entfernen Moose gut von den Steinoberflächen. Jedoch fällt es schwer, mit den Borsten tief bis in die Fugen zu gelangen. Damit auch dort grüner Belag verschwindet, kommen Fugenkratzer oder Fugenbürste zum Einsatz:

  • Mit dem spitzen Ende zwischen die Steine stechen.
  • Das Werkzeug einmal zur einen, dann zur anderen Seite ziehen.
  • Das Ganze wiederholen.

Das Moos lockert sich durch diese Technik, sodass es sich beim anschließenden Kehren leicht aus den Fugen löst. Damit sich der Bewuchs zwischen den Pflastersteinen nicht wieder ansammelt, brauchen Gartenbesitzer Sand oder Streusplitt. Diesen verteilen sie auf den Steinen und fegen ihn mit einem Besen in die Fugen.

Tipp: Keine Fugenbürste im Haus? Eine Handhacke kommt als Alternative infrage. Vom Einsatz eines Küchen- oder Cuttermessers ist dagegen aufgrund der hohen Verletzungsgefahr abzuraten.

Mit dem Hochdruckreiniger Steine vom Moos befreien

Vor dem Moos in die Knie zu gehen und es auszukratzen, kostet Zeit und belastet den Rücken. Stattdessen empfiehlt es sich, einen Hochdruckreiniger zur Hand zu nehmen. Dieser schießt einen Wasserstrahl mit hohem Druck in die Fugen, sodass sich der Moosbewuchs leicht löst.

Ebenfalls löst der Hochdruckreiniger hartnäckigen Schmutz und Grünbelag von der Oberfläche der Pflastersteine. Auf harten Natursteinen hinterlässt der Wasserstrahl keine Schäden:

  • Granit
  • Gneis
  • Basalt
  • Quarzit

Anders kann es jedoch bei Weichgestein und versiegelten Böden aussehen.

Achtung: Der Hochdruckreiniger kann Erde und Sand aus den Fugen aufspritzen. Das verursacht zusätzlichen Schmutz und mehr Arbeitsaufwand. Daher den Wasserstrahl lieber etwas schwächer einstellen und gut zielen.

Hausgemacht: Hausmittel für die Moosbekämpfung

Neben Bürste und Fugenkratzer helfen Hausmittel dabei, Moos auf Steinen zu entfernen. Zuerst an starken Essig oder Salz gedacht? Beides hilft zwar gegen Grünbelag, Moos und Algen, jedoch riskieren Gärtner damit:

  • Schäden an anderen Pflanzen
  • eine Verunreinigung des Grundwassers
  • hohe Bußgelder

Wer seinen Garten und die Brieftasche schonen möchte, achtet auf die richtige Handhabung der folgenden Hausmittel.

Mit Apfelessig dem Moos zu Leibe rücken

Das Pflanzenschutzgesetz deklariert unverdünnten Essig als unerlaubtes Herbizid. Gartenbesitzern, die Moos auf gepflasterten Flächen damit bekämpfen, droht ein Bußgeld bis zu 50.000 Euro. Doch gilt das bei jedem Essigeinsatz?

Nein, denn die 2019 angepasste EU-Verordnung erlaubt Essig in Lebensmittelqualität als Moosbekämpfer. Dazu gehört Apfelessig. Sein Einsatz gegen Moos und Grünbelag setzt voraus, dass:

  • die Essigsäure bei maximal zehn Prozent liegt
  • die Gärtner den Essig zusätzlich mit Wasser verdünnen, sodass die Konzentration der Essigsäure auf sechs Prozent absinkt
  • das Wasser-Essig-Gemisch nur punktuell zur Anwendung kommt
  • die Gartenbesitzer den verdünnten Apfelessig frühestens 24 Stunden nach einem Regenschauer aufs Moos spritzen

Unter diesen Bedingungen sind maximal zwei Essigbehandlungen im Garten erlaubt. Der Abstand zwischen beiden: 7 bis 21 Tage.

Mit Soda Moos auf Steinen entfernen

Als Helfer gegen lästigen Grünbelag auf Steinen kommt Soda infrage:

  • 2 Esslöffel davon in einem Liter warmem Wasser auflösen
  • die Mischung auf die bemoosten Stellen geben
  • mindestens einen Tag warten

Nach der Einwirkzeit kehren Gartenfans das Moos mit einer Handbürste oder dem Besen vom Gestein. Dieses erhält zum Schluss eine Dusche mit klarem Wasser, um sämtliche Sodareste abzuspülen.

Achtung: Insbesondere auf versiegelten und gepflasterten Flächen verbietet das Pflanzenschutzgesetz den Einsatz von Herbiziden. Gärtner, die Soda – oder auch Natron – gegen Moos einsetzen, bewegen sich in einer rechtlichen Grauzone.

Fazit

Schnell und effektiv Moos auf Steinen entfernen – ein Traum vieler Gartenfans. Um ihn zu erfüllen, brauchen sie heißes Wasser, eine Bürste und Kraft in den Armen. Denn Schrubben hilft am besten gegen den grünen Belag.

Gartenfans.info
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