Inhalt dieses Artikels
Steht die Entscheidung fest, sich wie zuvor vier Millionen Menschen in Deutschland einen Wintergarten anzuschaffen, gibt es vieles zu planen. Welcher Wintergarten entspricht den Bedürfnissen des Hauseigentümers: Kaltwintergarten oder Warmwintergarten? Worin die Unterschiede bestehen und welche Gemeinsamkeiten sie haben, damit beschäftigt sich dieser Artikel.
Wintergarten – die grüne Idylle
Das ganze Jahr über in einem Garten zu verweilen ist möglich mit einem Wintergarten. Ist es draußen nass und kalt, erholen sich die Menschen in ihrer grünen Idylle. Vor der Pflanzenauswahl empfehlen sich Überlegungen zum Standort der Pflanzen sowie zum Klima im Kaltwintergarten oder im Warmwintergarten. Pflanzen brauchen unterschiedlich viel Licht und Luftfeuchtigkeit, damit sie gesund bleiben. Nach deren Bedürfnissen kaufen die „Wintergärtner“ diese ein und ordnen sie an. Dabei beachten sie die Ausrichtung des Anbaus sowie die Menge und Intensität des einfallenden Lichts.
Bei den Wintergartenpflanzen unterscheiden sich 3 Gruppen:
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Fachleute empfehlen, sich Gedanken zur Einrichtung zu machen. Soll diese ausschließlich aus Pflanzen bestehen oder schwebt den Besitzern ein „grünes Wohnzimmer“ mit Sitz- und Liegemöglichkeiten vor?
Warmwintergarten vs. Kaltwintergarten – Gemeinsamkeiten
Kalt- und Warmwintergärten sind unterschiedlich, haben aber Gemeinsamkeiten. Beide vergrößern die Wohnfläche und schaffen die Voraussetzungen, Pflanzen vor Unwettern zu schützen und in den kalten Monaten zu überwintern.
In der grünen Idylle erholen sich Hausbewohnen mehrere Monate im Jahr. Die großflächigen Glasscheiben gewähren jederzeit einen Blick in die Natur. Entscheidet man sich für einen Kaltwintergarten oder einen Warmwintergarten – es ist gleich, denn einen Unterschied gibt es hinsichtlich des Ausblicks nicht.
Ein grüner Aspekt, der für einen Wintergartenanbau spricht, zeigt sich in den energetischen Vorteilen eines Kaltwintergartens und eines Warmwintergartens:
- Der Wintergarten verbessert die Wärmedämmung.
- Die Temperaturen im angrenzenden Raum sinken deutlich langsamer.
- Durch die verkürzte Heizzeit sparen Bewohner Heizkosten.
Lärm von draußen bleibt dort, weil der Anbau den Schall dämmt.
Ein Wintergarten erhöht oft den Wert der Immobilie. Der Unterschied zwischen einem Kaltwintergarten und einem Warmwintergarten liegt in der Höhe der Wert- und Nutzwert-Steigerung.
Warmwintergarten im Detail
Ein Warmwintergarten erlaubt es, das ganze Jahr über in der „grünen Idylle“ zu wohnen. Das zufriedenstellende Klima in seinem Inneren verdankt der Warmwintergarten den speziellen Ton- und Lehmsteinen unterhalb des Fußbodens. Durch diese „Hypotauscher Steine“ atmet der Raum. Sie nehmen bis zu zehn Prozent ihres Eigengewichts an Feuchtigkeit auf und geben sie wieder ab. Auf diese Weise regulieren sie den Feuchtigkeitsgehalt der Raumluft und verhindern, dass die Scheiben beschlagen. Warmwintergärten werden im Winter mit Temperaturen von 12 bis 15 Grad Celsius geheizt.
Vorteile eines Warmwintergartens |
Nachteile eines Warmwintergartens |
Ein Warmwintergarten genannt, erweitert den Wohnraum. Er eignet sich als Ess-, Arbeits- oder Lesezimmer. |
Im Winter heißt es für die Wintergartenbesitzer, dass sie heizen müssen, um eine Temperatur zwischen 12 und 15 Grad zu erreichen. Das bedeutet einen höheren Energieverbrauch und höhere Kosten. |
Der Warmwintergarten erhöht den Immobilienwert. Dies macht sich bei einem Verkauf finanziell bemerkbar. |
Ein Warmwintergarten braucht ein Heizungssystem sowie Dämmungen und eine Baugenehmigung. Dies bedeutet zusätzliche Kosten. |
Der Warm- oder Wohnwintergarten isoliert die Wärme und den Schall von außen. |
In den Sommermonaten wird es in einem Wohnwintergarten heiß, ohne Beschattung ist er nicht bewohnbar. |
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Für viele Pflanzenarten sind die Temperaturen von 12 bis 15 Grad Celsius zu warm für den Winter. Auch mit den Lichtverhältnissen kommen mediterrane und einige andere Pflanzen nicht zurecht. |
Kaltwintergarten im Detail
Kaltwintergärten sind nicht ganzjährig bewohnbar. In den Frühlings- und Herbstmonaten verbringen die Menschen dort gemütliche Stunden. Im Winter ist es durch die Einfachverglasung und der fehlenden Beheizung zu kalt und im Sommer ohne Beschattung zu warm.
Vorteile eines Kaltwintergartens |
Nachteile eines Kaltwintergartens |
In einigen Bundesländern ist keine Baugenehmigung erforderlich. |
Bei kühlen Außentemperaturen sammelt sich Feuchtigkeit an den Wänden und Fenstern. |
Eine natürliche Belüftung durch das Öffnen eines Fensters oder einer Tür ist möglich. |
Eine Schimmelbildung ist möglich. |
Ein Kaltwintergarten erlaubt es, Pflanzen zu überwintern, ihn als zusätzlichen Stauraum und als Rückzugsort in den Frühlings- und Herbstmonaten zu nutzen. |
Der Kaltwintergarten eignet sich nicht zum Überwintern subtropischer Pflanzen. |
Da ein Kaltwintergarten ohne Heizsystem auskommt und auch die Fußbodendämmung entfällt, braucht er wenig Wartung und Pflege. |
Die Nutzung hängt von den Außentemperaturen ab. |
Ein Umbau zum Warmwintergarten ist möglich. |
Die Pflanzenauswahl ist eingeschränkt. Mediterrane Pflanzen kommen mit dem Klima und dem Licht zurecht. Subtropische Pflanzen eignen sich nicht. |
Welcher Wintergarten eignet sich für mich?
Welcher Wintergarten sich eignet, entscheiden die individuellen Bedürfnisse und das vorhandene Budget. Fällt die Entscheidung auf einen Kaltwintergarten oder einen Warmwintergarten? Ist der Unterschied klar?
Hauseigentümer, welche sich ganzjährig einen weiteren Raum wünschen und subtropische Pflanzen aus dem Unterholz bevorzugen, liegen mit einem Warmwintergarten richtig. Zum Bestücken mit Pflanzen eignen sich:
- Zitruspflanzen wie Grapefruit, Mexikanische Limette und Grapefruit
- subtropische und empfindliche Pflanzen wie Colocasia, Tibouchina und Hibiskus
Die Verglasung mit Isolierschichten, UV-Filtern und Beschichtungen ist für Pflanzen problematisch. Sie reduziert den notwendigen Lichteinfall im Winter. Zusätzliche Kosten für eine Pflanzenbeleuchtung kommen auf die Bewohner zu. Wer sich die Kosten sparen möchte, greift auf Pflanzen aus dem subtropischen Unterholz zurück. Diese kommen mit den Lichtverhältnissen zurecht.
Ist nicht von Bedeutung, ganzjährig einen zusätzlichen Raum zum Erholen zu besitzen, reicht ein Kaltwintergarten aus. Niedrige Temperaturen von 5 bis 10 Grad Celsius machen selbst Pflanzen mediterranen Ursprungs nicht aus. Zu den geeigneten Pflanzen gehören:
- Zitruspflanzen, Feigenbäume und Olivenbäume
- Sternanis, Gemeiner Efeu und Kamelien
- Winterharte Sorten des Bambus und die Echte Feige
- Kübelpflanzen wie Calla, Oleander und Agapanthus
Tipp: Wintergärten gibt es passend zu jedem Haus in verschiedenen Formen und Größen. Ob groß oder klein, ob verwinkelt, gradlinig oder gerundet, die Konstruktionsweise und das Material bieten einen großen Gestaltungsspielraum, insbesondere beim Dach. Zur Wahl stehen: das Flachdach, das Pultdach sowie das Satteldach, das Strahlendach und das Walmdach sowie die Kombinationen Holz mit Glas und Aluminium mit Glas. |
Fazit
Es gibt Wintergartenarten in zahlreichen unterschiedlichen Formen und Größen, die den Immobilienwert erhöhen – beispielsweise Kaltwintergärten und Warmwintergärten in halbrund, rund, verwinkelt, gradlinig, klein oder groß. Welche Wintergartenart sich zur Wohnraumvergrößerung eignet, hängt von den individuellen Bedürfnissen ab.
Kaltwintergarten oder Warmwintergarten – das ist hier die Frage. Foto: © desinko / stock adobe
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