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Gegen lehmigen Boden im Garten hilft, den Rasen zu sanden. Bearbeiten Gartenliebhaber die Rasenfläche mit Sand, lockern sie den Erdboden auf und erhöhen dessen Wasserdurchlässigkeit.
Dadurch wächst das Gras üppig und saftig grün. Ebenfalls eignet sich das Sanden des Rasens, um kleine Unebenheiten auf dem Grundstück schnell und unkompliziert auszugleichen. Bevor Gartenfans zur Tat schreiten, empfiehlt sich ein Blick auf das richtige Zubehör und den geeigneten Zeitpunkt für diese Art der Gartenarbeit.
Was versteht man unter Sanden?
Der Boden im Garten bestimmt, welche Pflanzen darauf gedeihen. Bemerken Gartenbesitzer bei einem Blick auf die Bodenbeschaffenheit einen lehmigen Untergrund ihrer Rasenfläche, helfen mehrere Maßnahmen. Neben dem Umgraben des Bodens im Herbst ergibt es Sinn, ihn in den Frühlingsmonaten mit der Harke aufzulockern und den Rasen zu sanden.
Letzteres bedeutet, den Sand gleichmäßig in der Rasenfläche zu verteilen und ihn mit dem Harkenrücken einzuarbeiten. Bei der Wahl des Rasensands spielt die richtige Körnung eine wichtige Rolle.
Ideal geeignet ist kalkfreier Quarzsand mit einer Korngröße zwischen 0,2 und 0,3 Millimetern. Im Gegensatz zu einfachem Sand enthält dieser keine organischen Bestandteile, Schluff oder Tonpartikel.
Alternativ nutzen Gartenfans Spielsand, der normalerweise im Sandkasten des Nachwuchses Verwendung findet. Die klassische Variante ist jedoch oft zu feinkörnig. Die bessere Wahl besteht in einem gewaschenen und eher grobkörnigen Sand für die richtige Rasenpflege.
Wie viel Rasensand nötig ist, hängt von der Bodenbeschaffenheit ab. Die Menge variiert zwischen vier und zehn Kilogramm pro Quadratmeter.
Beim Aufbringen der Sandmenge gilt folgende Faustregel: Der Rasensand sollte die Rasenfläche in der Höhe maximal zu zwei Dritteln bedecken. Kürzen Grundstücksbesitzer den Rasen auf drei Zentimeter, tragen sie daher höchstens zwei Zentimeter Sand auf. Die Spitzen der Grashalme sollten anschließend gut zu sehen sein.
Warum den Rasen sanden? Vorteile im Überblick
Schwere und feuchte Böden eignen sich für widerstandsfähige Pflanzen, darunter:
- Flieder
- Schneeball und
- Forsythie
Allerdings fühlen sich auch Unkräuter und schwer zu entfernende Moose auf dem Lehmboden heimisch. Indem Gartenbesitzer ihren Rasen sanden, durchlüften sie ihn und beugen Staunässe vor. Das „entfeuchtet“ den Untergrund und macht ihn unattraktiver für Rasenschädlinge.
Durch das Aufbringen von Rasensand fließt die Feuchtigkeit im Boden leichter ab, sodass sich Nährstoffe besser verteilen. Gleichzeitig schützt die Maßnahme die Pflanzen auf dem Grundstück vor Wurzelfäule.
Weist eine Rasenfläche lichte Stellen auf, unterstützt das Sanden das Wachstum neu gesäten Rasens. Auf dem Sand- und Lehmboden wachsen die Halme tendenziell schneller als auf schweren Böden.
Ein weiterer Vorteil: Verteilen Gartenbesitzer Rasensand auf ihrem Grundstück, füllen sie Löcher und gleichen Unebenheiten aus.
Wann den Rasen sanden?
Studien belegen, dass Gartenarbeit den Abbau des Stresshormons Cortisol beschleunigt. Hauptsächlich trifft dies auf regelmäßige Tätigkeiten zu: Gießen oder Jäten. Viele Arbeiten auf dem Grundstück finden jedoch saisonal statt. Dazu gehört das Rasensanden.
Ob die Rasenfläche von aufgetragenem Sand profitiert, verrät ein Blick auf ihren Zustand. Moos, Rasenfilz sowie kahle Stellen im Rasen deuten auf einen schweren Boden hin. Indem Gartenbesitzer ihn sanden, verbessern sie die Bodenbeschaffenheit.
Die positiven Effekte nach dem Sanden hängen allerdings vom richtigen Zeitpunkt der Gartenpflege ab. Bei hohen Temperaturen im Sommer belastet Rasensand den Boden. Die bessere Wahl besteht darin, diese Gartenarbeit auf Frühling oder Herbst zu verschieben.
Beginnt das Frühjahr, erholt sich der Boden von der bis in den März anhaltenden winterlichen Kälte. Um mit der intensiven Rasenpflege zu starten, empfehlen sich die Monate April und Mai.
Alternativ entscheiden sich Gartenbesitzer, den Rasen nach dem Sommer zu sanden. Vorzugsweise warten sie bis Mitte oder Ende Oktober. Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Hitzewelle das Grundstück heimsucht, ist im Spätherbst geringer als im September. Bei einem stark lehmigen Boden ergibt es Sinn, den Rasen zweimal im Jahr zu sanden.
Rasen sanden – Schritt für Schritt
Fällt die Entscheidung, den Rasen zu sanden, brauchen Gartenbesitzer zunächst die richtigen Gartengeräte. Dazu gehören:
- Rasenlüfter
- Rasenmäher
- Handschuhe
- Gartenharke
Der erste Vorbereitungsschritt besteht im Düngen des Rasens. Anschließend mähen Gartenfans, wobei sie die Grashalme auf eine Höhe von drei Zentimetern kürzen. Zwei Wochen später empfiehlt es sich, den Boden mit der Hilfe eines Vertikutierers aufzulockern.
Um den Rasen zu sanden, nehmen Gartenbesitzer eine Gartenharke oder einen Besen zur Hand. Ein Streuwagen erleichtert das gleichmäßige Aufbringen des Rasensands. Jedoch nimmt die Arbeit mit ihm mehr Zeit in Anspruch. Schneller gelingt das Austeilen des Sandes mit Eimer und Hand oder Schubkarre und Schaufel.
Einen großen Sandhaufen gleichmäßig im Rasen zu verteilen dauert lange und erfordert viel Kraft in den Armen. Sinnvoller ist es, zunächst mehrere kleine Sandhaufen auf der Rasenfläche zu hinterlassen. Im Anschluss arbeiten Grundstücksbesitzer den trockenen Sand mit dem Harkenrücken oder dem Besen in den Boden ein.
Danach braucht der Rasen ausreichend Wasser. Durch kräftiges Gießen dringt der Sand bis in den bereits vorgelockerten Erdboden. Einen Soforteffekt bringt das Sanden allerdings nicht. Jährlich wiederholt zeigen sich die gewünschten Ergebnisse nach rund drei bis fünf Jahren.
Rasen sanden und vorher aerifizieren?
Bei dichten Lehmböden erhöht ein vorheriges Aerifizieren die Wirkung des Sandens. Diese Art der Gartenpflege meint das Durchlöchern des Bodens. Mit einer Aerifiziergabel oder Nagelschuhen drücken Gartenfans dabei kleine Löcher in Rasenfläche. In einem größeren Garten eignet sich eine Nagelwalze als Arbeitsgerät.
Vorzugsweise folgt das zusätzliche Durchlüften des Rasens dem Vertikutieren. Einzelne dichte Rasenstellen aerifizieren Gartenbesitzer im Bedarfsfall auch erst nach dem Sanden, jedoch vor dem Wässern.
Fazit
Bei schweren Böden ergibt es Sinn, den Rasen zu sanden und ihn dadurch besser zu belüften. Die Maßnahme hilft gegen Staunässe und daraus resultierende Wurzelfäule angepflanzter Gewächse. Ebenso dient das Sanden dazu, langfristig Unkräuter und Moos aus der Rasenfläche zu vertreiben.
Der positive Effekt setzt eine konsequente Rasenpflege über mehrere Jahre voraus.
Foto: ©Michal / stock adobe
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