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Eine Gartenhütte ist praktisch und fügt sich, sofern Sie aus Holz gebaut wird, in die Natur ein. Doch sie taugt für mehr, als darin Spaten und Schubkarre oder Fahrräder unterzubringen. Aus der Gartenhütte wird im Handumdrehen ein gemütlicher Rückzugsort, falls Sie Fenster nachträglich in die Gartenhütte einbauen.
Warum Fenster nachträglich einbauen?
Kaum steht die Gartenhütte und Sie gehen hinein, kommt die Ernüchterung: Es ist zu schummrig, um sich dort wohlzufühlen. Nur mit dem Oberlicht und dem zu kleinen Fenster gelingt es kaum, einen Blick in den Garten zu werfen.
Zudem kommt nicht genügend Luft in die Gartenlaube hinein, um Feuchtigkeit und muffige Gerüche zu verhindern. Damit es nicht zu schimmeln beginnt, muss möglichst bald ein weiteres Fenster her.
Doch wie funktioniert das? Ist es möglich, als Hobbyhandwerker nachträglich ein Fenster in eine Gartenhütte einzubauen? – Ja, sofern Planung und Vorbereitung stimmen.
Planung und Vorbereitung
Am Anfang stehen wie bei jedem anderen Projekt Planung und Vorbereitung. Dazu werfen Sie zunächst einen Blick von außen auf das Gartenhaus.
Um herauszufinden, wo Sie Fenster nachträglich in Ihre Gartenhütte einbauen sollten, helfen die Antworten auf einige Fragen: Ist eine geschlossene Wand vorhanden, die hübscher aussehen wird, sobald sie ein Fenster ziert? Ergibt es Sinn, neben der Eingangstür ein Fenster anzubringen? Wo ist Ihr Lieblingsplatz oder Arbeitsort in der Gartenhütte? Würden Sie von dort aus gern in den Garten hinaussehen und brauchen Sie nur Tageslicht? Die Antworten geben Hinweise darauf, wo in der Hütte ein Fenster fehlt.
Geeignete Fensterart auswählen
Steht der Plan, wo ein Fenster nachträglich in die Gartenhütte eingebaut werden soll, ist es an der Zeit, ein passendes Modell auszusuchen. Empfehlenswert ist es, beim Händler – bei dem Sie bereits die Hütte für Ihren Garten gekauft haben– nachzufragen, ob es für Ihr Objekt Fenster zum nachträglichen Einbau gibt. Falls ja, wählen Sie im nächsten Schritt den geeigneten Fenstertyp aus.
Zur Auswahl stehen einflügelige dreh- und kippbare Fenster. Diese werden an Stellen in der Gartenhütte eingebaut, wo wenig Platz für ein Fenster ist oder ein größeres Fenster nicht zum Gartenhaustyp passen würde.
Zweiflügelige Fenster beanspruchen mehr Platz. Ihr Vorteil ist, dass sie viel Licht in die Gartenhütte lassen und es ausreichend belüften. Die Fenster sollten ebenfalls kippbar sein. Achten Sie darauf, dass ein zweiflügeliges Fenster viel Raum zum Öffnen benötigt.
Ist es Ihnen nur wichtig, mehr Licht in den Raum zu lassen, können auch feststehende Fenster eine Lösung sein. Eine solche dekorative Fenster-Variante sind Bullaugen (Rundfenster). Diese passen besonders gut zu Gartenhäusern im maritimen Stil.
Welches Material eignet sich für Fenster im Gartenhaus?
Gartenhütten aus Holz fügen sich ideal in die Natur ein. Sind auch die Fenster aus natürlichem Material gefertigt, wirkt das Gesamtbild harmonisch. Ein Nachteil liegt im Pflegeaufwand, der bei Holzfenstern anfällt. Denn diese sollten gelegentlich neu gestrichen werden.
Weniger Pflege bedürfen Kunststofffenster in Holzoptik. Diese Variante ist niedriger im Preis und sie fällt auf den ersten Blick nicht als Nachahmung auf.
Haben Sie sich entschieden und die Preise im Internet verglichen, brauchen Sie sich nicht aus dem Haus zu bewegen. Denn Sie können Fenster online kaufen und sich den Transport sparen. Brauchen Sie spezielle Maße und Verglasungen, nutzen Sie die Konfiguratoren auf den Websites der Anbieter.
Position und Größe des Fensters festlegen
Das Augenmerk sollten Sie bei der Planung auf die richtige Größe der Fensteröffnung legen. Dazu schrauben Sie die Blenden des bereitgestellten Fensters ab und messen es genau aus. Zeichnen Sie zunächst die Maße des Fensters auf, damit Sie bei Fragen den Rat von Fachleuten einholen können.
Nach dem Bestimmen der Größe sollten Sie die Position festlegen. Ermitteln Sie die Maße des Rahmens und zeichnen Sie an der gewählten Position die Umrisse des Fensters präzise auf die Wand der Gartenhütte.
Statik und Wandaufbau prüfen
Bevor Sie Ihre Gartenhütte nachträglich mit einem Fenster ausstatten, prüfen Sie, ob die Wand ausreichend dick und tragfähig ist. Zudem sollten Sie sicherstellen, dass die Lasten des Fensters gut abgetragen (in die tragenden Elemente abgeleitet) werden, ohne die Stabilität der Gartenhütte zu gefährden. Überprüfen Sie, ob die Wand tragend ist oder ob es sich um eine Trennwand handelt.
Zudem sollten Sie wissen, aus welchem Material diese besteht. Erst dann lassen sich die richtigen Maßnahmen treffen. Hat die Wand Schäden wie Verfallserscheinungen oder ist sie feucht, beeinträchtigt dies die Stabilität der Wand. Prüfen Sie zudem die Dämmung der Wand. Ist sie ausreichend isoliert? Sollten Sie nicht vom Fach sein, ist es ratsam, einen fachkundigen Statiker mit der Prüfung zu beauftragen.
Werkzeuge und Materialien
Um das neue Fenster in die Gartenhütte einzubauen brauchen Sie Werkzeuge. Legen Sie Akkuschrauber, Bleistift und Maßband, Bohrmaschine sowie Holzbohrer und Stichsäge in erreichbare Nähe des Ortes, an dem Sie das Fenster einbauen.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Fenstereinbau
Sind die Vorbereitungen abgeschlossen, können Sie mit der Hauptarbeit des Fenstereinbaus beginnen. Die Grundrisse des Fensters befinden sich bereits an der richtigen Position an der Wand und Sie haben sich mit Schutzbrille und Sicherheitsschuhen ausgestattet.
Zudem wurden von Ihnen die Rahmen mit einer speziellen Lasur bestrichen und die Fenstergriffe montiert. Nach dem Trocknen haben Sie ein Dekompressionsdichtband an den Gartenhaus-Fensterrahmen befestigt. Dieses befindet sich im Lieferumfang des Fensters.
Öffnung ausschneiden
Um die Öffnung herzustellen, nehmen Sie nun den Holzbohrer zur Hand und bohren in jede der vier Ecken ein Loch. Die Löcher bieten Ansatzpunkte für die Stichsäge. Anschließend sägen Sie entlang der Markierungen den Fensterausschnitt vorsichtig und genau aus.
Fenster einsetzen und fixieren
Zum Einsetzen des Fensters führen Sie den Fensterrahmen in seitlich in die Öffnung ein. Passt das nicht, helfen kleine Nacharbeiten, diesen Mangel zu beseitigen.
Das Fenster sollte waagerecht eingesetzt und korrekt fixiert werden. Stellen Sie das Fenster auf Tragklötze ab, die Sie zuvor auf die Fensteröffnung gelegt haben. Nach dem Einsetzen und Ausrichten fixieren Sie die Rahmen mit Keilen, damit die Fenster den Abstand und die Ausrichtung einhalten und nicht herausfallen. Kontrollieren Sie den Sitz mit einer Wasserwaage.
Anschließend schrauben Sie die Fensterblenden von innen und außen an. Dadurch fixieren Sie den Rahmen und schaffen Stabilität. Zudem decken die Blenden die Schnittkanten ab. Zum Schluss hängen Sie die Fenster ein.
Abdichten gegen Wind und Feuchtigkeit
Damit es in der Gartenhütte nicht zieht und Feuchtigkeit draußen bleibt, sollten Sie zwischen Holzwand und Rahmen geeignetes Dichtmaterial wie Silikon oder Dichtband einbringen. Dabei eignet sich Silikon für außen und Dichtband für den Innenbereich.
Verwenden Sie niemals Montageschaum zum Fixieren der Fenster. Im Winter würde es zu Spannungen kommen, welche die Bewegung des Holzes behindern. In dessen Folge verziehen sich die Rahmen. Das Fenster lässt sich schlechter öffnen und schließen. Behandeln Sie zum Schutz gegen Feuchtigkeit und Witterung zusätzlich die Schnittkanten der Öffnung mit Holzschutzlasur.
Fazit
Der nachträgliche Einbau von Fenstern in Gartenhütten bringt Licht in die sonst dunklen Gebäude und ermöglicht einen ausreichenden Luftaustausch, sodass die Hütten trocken bleiben und sich kein Schimmel bildet.
Doch das setzt eine sorgfältige Planung von der Auswahl der Fenster bis zum soliden Außen- und Innenanschluss sowie eine präzise Ausführung voraus. Jeder exakt ausgeführte Arbeitsschritt sichert die Haltbarkeit und Funktionalität der Gartenhütten-Fenster.
Halten Sie alle Schritte beim nachträglichen Einbau der Fenster in Ihre Gartenhütte ein, verwandelt Sie sich in einen gemütlichen Raum der sich zum Entspannen, Arbeiten und für Ihre Hobbys eignet.
Foto: © Cherrisa / stock adobe